Napoleon > Übersicht
Die Napoleonsbänke sind eine für
das französische Departement Bas-Rhin typische Sonderform der steinernen
Ruhebänke, wie sie im gesamten süddeutschen Raum verbreitet waren.
- Und unsere Heimat gehörte 1811, als diese Bänke anlässlich
der Geburt des "Königs von Rom" aufgestellt wurden, zu Frankreich.
Die typische Form, wie wir sie aus dem Elsass kennen, entstand allerdings erst 1854, anlässlich der Hochzeit von Napoleon III. |
|
Die schönsten Napoleonsbänke der Südpfalz
stehen bei Ilbesheim und Landau-Wollmesheim.
Einige der alten Steinbänke haben statt des oberen
Sturzes ein verbreitertes Kapitell,
solche Bänke stehen unter anderem in
Klingenmünster,
bei Essingen und bei Mühlhofen.
Bilder von der Einweihung einer rekonstruierten Napoleonsbank finden Sie unter
Diese Steinbänke sind natürlich längst
nicht so bequem wie das
Thron-Wiegenbett
des Königs von Rom,
das im kunsthistorisches Museum Wien bestaunt werden kann.
... das weitere Schicksal des Königs von Rom erfährt man bei
Wikipedia
Ursprung der Ruhebänke waren wahrscheinlich aufrecht
stehende Steine, die man als "Ruhesteine" zum Abstellen von Traglasten
benutzen konnte.
Der uralte Mundatgrenzstein an der alten Höhenstraße zwischen Steinfeld und Schaidt, hat gerade die richtige Größe für diesen Zweck. In der Literatur wird er von manchen Autoren als "Menhir" eingestuft. Die alte Grenze der Weißenburger Mundat wurde in diesem Bereich zur Grenze zwischen den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim. |
Außerhalb von Pfalz und Elsass finden wir ganz
andere Formen der Ruhebänke.
Vier typische Formen hat Friedrich Mößinger bereits 1932 zusammengestellt. ( Bild: 72 kB ) In Baden-Württemberg werden die Ruhbänke in
der Regel als "Gruhen" bezeichnet. |
Feedback:
Herr Dr. Rainer Schlundt (aus der Nordpfalz) ließ mir folgende ergänzenden Hinweise zum
Thema zukommen:
1. Auf dem Marktplatz, vor der evangelischen Kirche in Rockenhausen ist eine
wunderschöne Napoleonsbank neu errichtet worden, zusammen mit schönen Figuren
des bekannten Bildhauers Gernot Rumpf.
siehe Foto
commons.wikimedia.org/wiki/File:Rockenhausen_Napoleonsbank.jpg
2. Diese Bänke wurden in der Nordpfalz "Elewepar" oder "Elewebaa"
genannt. Dies leitete sich ab von dem kleinen Schild, das auf jeder Bank
angebracht war: "Eleve´ par la commune..." Der Volksmund machte dann
dieses Wort daraus.
Diese Hinweise werde ich gerne weiter verfolgen. — Für weitere
ergänzende Hinweise bin ich dankbar.
Gerade für das Gebiet des früheren "Departement Donnersberg" habe ich bisher
ganz wenige Hinweise gefunden.
Ergänzend hierzu wurden Datenblätter gemäß
Muster – mit Beispiel
Ilbesheim
und Kleestadt erstellt.
Kreis Offenbach mit
Rodgau-Dudenhofen
• Seligenstadt •
Sprendlingen •
dto. Hirschsprung •
Weitere Infos können per e-Mail zur Verfügung gestellt werden.
Die Standorte sämtlicher mir bekannter Ruhen und
Napoleonsbänke können in einer
Tabelle
abgerufen werden. (Datei ruhliste3.xlsx)
Für das Elsass wurden sämtliche von Yves Bonell 1983 angegebenen Standorte
erfasst. Die Koordinaten wurden entsprechend der Angaben aus den vorliegenden
Top. Karten im Gauß-Krüger-System angegeben. Die Standorte wurden mit Hilfe von
Google StreetMap überprüft.
Eine Liste der Standorte in Baden-Württemberg wurde mir freundlicherweise von
Herrn Reinhard Wolf zur Verfügung gestellt.
Für Hessen sind hier nur die selbst
erhobenen Standorte erfasst. – Mehr bei
www.steine-in-der-dreieich.de/ruhesteine
Systembedingt können die Standorte im Rahmen der tabellarischen
Darstellung nur stichwortartig beschrieben werden.
|
|
|
|
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 22. April 2021